REISEBERICHT Gambia 2021

Am 27. Oktober sind wir, Marion, Klaus und Ursel, nach Gambia gestartet. Für Marion und Klaus der zweite Aufenthalt, für mich war es das erste Mal in Gambia.

Trotz Pandemiebedingungen sind wir gut in Banjul angekommen und wurden von Freunden abgeholt und herzlich empfangen. Mein erster Eindruck – sehr heiß, sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr sehr laut. Der Straßenverkehr – oh mein Gott! – löste nahezu Herzattacken bei mir aus. Dennoch, bereits die Anfahrt zu unserer Unterkunft in Kitty war sehr spannend und interessant.

Bereits am folgenden Tag waren wir im Einsatz: Begrüßung von den Schulkindern aus unserem Verein, sowie von deren Mütter mit fröhlichen Gesichtern und kulturellem Tanz und Gesang uns zu Ehren. Wunderbar! Marion hielt eine Begrüßungsrede welche von unserem Lehrer Lamin übersetzt wurde in die Stammessprache. Daraus ergaben sich intensive, gute Gespräche auf Augenhöhe. Die Mütter vermittelten uns ihre Dankbarkeit für die Möglichkeit des Zusatzunterrichts für ihre Kinder und für jegliche Art der Hilfe. Sie berichteten aus ihrem harten Alltag und den geringen Chancen auf Bildung für ihre Kinder in Kitty. Dennoch beeindruckten sie uns mit viel Lebensfreude und Hoffnung. Eine Ermutigung für uns, an unserem Projekt dran zu bleiben.

Die nächsten Tage verfolgten wir den Unterricht von Lamin (unser Lehrer). Ca. 15 Kinder sind fest bei uns angemeldet und kommen regelmäßig zum Unterricht. Kinder aus verschiedenen Altersstufen (8 Jahre bis 12 Jahre) und mit unterschiedlichem Wissensstand. Trotz guter Methoden des Lehrers, war unser Eindruck, dass es nicht einfach für ihn war, die verschiedenen Anforderungen zu bedienen. Hier sind Strukturen und Weiterentwicklung nötig.

Nach viel „Vereinsarbeit“, Gesprächen und Knüpfen von neuen Kontakten, haben wir uns ein paar Tage Urlaub im Landesinneren am „River Gambia“ gegönnt. Ziel war Tendaba Camp, ca. 130 km weit von Kitty entfernt. Mustapha unser Guide und „Mädchen für alles“ begleitete uns als Taxifahrer und Organisator. 3 Tage Erholung mit „birds-watching“ in den Mangrovenwäldern, baden im Pool – und wieder neuen Kontakten. Hier entstand auch die Idee von Klaus, ein solarbetriebenes Boot zu entwickeln in Kooperation mit einer Solarfirma in Gambia, der Universität in Gambia, der Hochschule Esslingen und mit den Betreibern von Tendaba Camp. Auch hier erlebten wir – wie überall – Gastfreundschaft pur!

Die nächste Station war Serekunda, ein eher touristischer Ort. 2 Tage im Hotel, Klimaanlage, Bad, Wasser kommt aus der Dusche, Pool … was für ein Luxus zwischendurch. Das eigentliche Ziel war allerdings ein Treffen zwischen Klaus und dem Chef der Solarfirma. Gegenseitiges Kennenlernen, Pläne diskutieren und das weitere Vorgehen besprechen. Ein sehr interessierter Firmenchef und fruchtbare Gespräche. Wir werden sehen, was sich daraus entwickelt.

Wieder zurück in Kitty stand schon das letzte Wochenende bevor. Ein Ausflug zum Strand mit Picknick war geplant für Sonntag mit den Bena-Bena-Kids. Den ganzen Samstag wurde aufwändig auf dem Holzfeuer gekocht und vorbereitet, ein Sprinter mit 22 Sitzen war von Mustapha gebucht, die Kinder in freudiger Erwartung. Leider wurden wir von unserem Lehrer Lamin im Stich gelassen – er hatte wohl andere „Baustellen“, wir bekamen ihn nicht mehr zu sehen. Zum Glück sprang Mustapha ein, der künftig auch zuverlässig den Unterricht mit den Kindern weiterführen wird und auch andere Aufgaben übernehmen möchte.

Sonntag also – Ausflug zum Meer (ca. 35 km) mit 34 Personen im Sprinter mit 22 Sitzen, spätere Abfahrt als geplant (aber daran haben wir uns schon gewöhnt). Fast alle Kinder waren noch niemals am Meer oder hatten Gelegenheit irgendwo zu baden. Aufregung und anfängliche Ängste gingen in pure Freude über. Die Kids vergnügten sich stundenlang im Wasser, es wurde gespielt, gegessen und getanzt. Man kann den Spaß und die Lebensfreude kaum beschreiben.

Dann noch 2 Tage bis zu unserem Abflug am 9. November. Viele organisatorische Gespräche mit Mustapha, Kontakte mit den Bewohnern aus Kitty, Spielen mit den Kindern – dann hieß es Abschied nehmen.

Gambia, wir kommen wieder!